
Fasching in Deutschland: Locations & Kostümtipps
Inhaltsverzeichnis
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Fasching, Karneval, die fünfte Jahreszeit: Im deutschen Sprachgebrauch gibt es viele Bezeichnungen für jene Zeit, in der sich die Menschen hierzulande verkleiden und feiernd durch die Straßen ziehen. Erfahre mehr über Bräuche wie Fastnacht, wo du teilnehmen kannst und was du für dein Kostüm beachten solltest.
Fasching vs. Karneval
Ob es Fasching, Fastnacht Karneval heißt, hängt in Deutschland von der Region ab. In Sachsen, Schleswig-Holstein, Bayern und Mecklenburg-Vorpommern wird Fasching gefeiert, u. a. in Norddeutschland und im Rheinland bezeichnet man die Festtage als Karneval, in Hessen, dem Saarland und vielen weiteren Regionen als Fastnacht. Gemeint ist aber dasselbe: Die närrische Zeit, die am 11.11. um 11:11 Uhr beginnt und mit Umzügen sowie Festsitzungen im Februar des Folgejahres ihren Höhepunkt findet.
Hinweis: Der Leserlichkeit halber verwenden wir in diesem Artikel überwiegend den Begriff Fasching, Freunde des Karnevals mögen es uns nachsehen.
Wichtige Faschingsbegriffe
Bist du bereit, auf deinen ersten Fasching zu gehen und mit anderen Leuten zu feiern? Dann solltest du die folgenden Begriffe und deren Bedeutung kennen:
Weiberfastnacht: Weiberfastnacht bezeichnet den Übergang vom Sitzungskarneval zum Straßenkarneval. Es wird also in den Straßen, Bars und Kneipen der Städte kostümiert gefeiert. Früher galt die Nacht den Frauen, heute hat sich dieser Brauch gelockert und alle Geschlechter feiern die Weiberfastnacht. Je nach Regionen werden die feiernden Frauen übrigens auch als Möhnen bezeichnet. Vorsicht aber nach wie vor an die gut gekleideten Herren: An Weiberfastnacht wird Männern die Krawatte abgeschnitten, wenn sie eine tragen.
Fastnacht: Fastnacht ist nicht zu verwechseln mit der Weiberfastnacht. Der Begriff Fastnacht ist stattdessen ein regional anderer Begriff für Fasching oder Karneval. Alternativ wird Fastnacht auch als „Fasnacht“ oder „Fassenacht“ bezeichnet und ausgesprochen.
Rosenmontag: Insbesondere in Rheinhessen und im Rheinland ist der Rosenmontag ein Highlight, der mit dem Rosenmontagszug gefeiert wird. Eine Besonderheit ist, dass der Rosenmontag in den Karneval-Hochburgen ein De facto-Feiertag, aber kein gesetzlicher Feiertag ist. Es handelt sich also eigentlich um einen ganz normalen Wochentag, an dem jedoch ausgelassen gefeiert wird.
Aschermittwoch: Der Aschermittwoch läutet das Ende des Faschings und den Beginn der Fastenzeit ein, die bis Ostern andauert. Der Aschermittwoch soll im christlich-religiösen Kontext an jene Tage erinnern, die Jesus betend und fastend in der Wüste verbracht hat.
Fastenzeit: Der Aschermittwoch läutet die Fastenzeit ein. Die Fastenzeit geht bis zum Karfreitag und hat ebenfalls einen religiösen Ursprung. Während der Fastenzeit wurde früher auf Essen verzichtet, heutzutage wird jedoch unterschiedlich gefastet, indem während der Fastenzeit zum Beispiel nicht geraucht, kein Alkohol getrunken oder auf Social Media verzichtet wird. Heute suchen sich viele Menschen also selbst aus, welches Laster sie in der Fastenzeit ablegen wollen.
Funken-/Tanzmariechen: Der Begriff geht zurück auf die sogenannten Marketenderinnen. Das waren Frauen, die bereits im Mittelalter Soldaten begleitet und mit verschiedenen Dienstleistungen und Waren versorgt hatten. Unter anderem hatten die Marketenderinnen auch getanzt und wurden in diesem Zusammenhang „Funken-“ bzw. „Tanzmariechen“ genannt. Heute sind Tanzmariechen die Repräsentantinnen der hiesigen Faschingsvereine und müssen sich auf diesen Posten bewerben.
Jeck/Narr: Der Jeck ist im Rheinländischen ein anderes Wort für Narr. Beides meint jede Person, die aktiv am Karneval bzw. Fasching teilnimmt, aber nicht in einem entsprechenden Verein organisiert ist.
Narrenruf: Begrüßungsruf der Jecken untereinander, die sich regional unterscheiden. Von „Kölle Alaaf“ (Köln) über „Helau“ (Düsseldorf, Koblenz, Mainz), „Ahoi“ (badischer Raum) und sogar „Wau Wau“ (u. a. im Umland von Bayreuth) finden sich auch Schlachtrufe wie „Alleh hopp“ im Saarland und „Schelle, Schelle, Schell au!“ in Wangen im Allgäu.
Session: Andere Bezeichnung für die, Fasching-, Fastnachts- bzw. Karnevalszeit.
Umzug: Vornehmlich Wagen, Masken- und Tanzgruppen, die kostümiert durch die Straßen ziehen und oftmals politisch-satirische Späße bringen. Von sogenannten Prunkwagen werden Süßigkeiten, Blumen u. Ä. in die Menge geworfen.
Beliebte Karnevalhochburgen
In Deutschland gibt es beliebte Karnevalhochburgen, an denen du tolle Umzüge sehen und mitfeiern kannst. Beim Karneval sticht insbesondere das Rheinland mit Köln, Mainz und Düsseldorf als Karnevalhochburgen heraus.
Köln
In Köln beginnen die Karneval-Umzüge am Rosenmontag um 18 Uhr am Alten Markt. Von dort aus setzt sich der riesige Karneval-Umzug mit kilometerlangen Wagen durch die Innenstadt fort. In diesem Jahr ist der Karnevals-Umzug etwas ganz Besonderes: Nach 200 Jahren wird er mit einer neuen Route und in neuer Form stattfinden. Alaaf!
Mainz
Mainz ist weltbekannt für seinen Rosenmontags- und Jugendmaskenumzug zu Karneval. Zu den Karneval-Event-Highlights gehören u. a. die Meenzer Fassenacht (16.02.), das Büttendance Open-Air (10.02. / 18:11 Uhr), die Altweiber-Party (16.02. / 19:11 Uhr) und der Prinzengardeball (18.02. / 20:11 Uhr) sowie DER BALL – Die Nacht der Narren (18.02. / 19:33 Uhr).
Düsseldorf
In Düsseldorf gehören die Weiberfastnacht und der Karnevalssonntag zu den Karneval-Höhepunkten. Traditionell zum Karneval stürmen die sogenannten Möhnen – ein älteres Wort für Frauen – um Punkt 11:11 Uhr an Weiberfastnacht das Düsseldorfer Rathaus und nehmen den Oberbürgermeister gefangen. Was dramatisch klingt, ist ein lang gehegter, harmloser Karnevals-Brauch, der von viel Spaß und bunten Kostümen begleitet ist.
Weitere Karnevalhochburgen
Weitere Karnevalhochburgen im Land finden sich in Aachen, Bremen und Marne. Informiere dich auf den Websites der Stadt nach den genauen Umzugsrouten und Startterminen für den Karneval!
Beliebte Faschingshochburgen
Auch die Faschings-Hotspots Deutschlands wollen wir euch natürlich nicht vorenthalten:
München
Bayerns Landeshauptstadt bietet rauschende Feste für Faschingsfans. Weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt sind die Münchner Tanznacht (11.02.), der Kinderfasching (12.02.), der Ball der Sterne (17.02.) und der Jamboree Ball (19.02.).
Nürnberg
Dreh- und Angelpunkt des Nürnberger Faschings ist der Fastnachtszug, der am 19.02. um 13 Uhr an der Bayreuther Straße/Ecke Pirkheimerstraße beginnt. Zu den Top-Veranstaltungen gehört aber auch der Kinderfaschingszug am Rosenmontag, ebenfalls um 13 Uhr an der Lorenzkirche, von dort aus geht es in Richtung Innenstadt.
Berlin
Zugeben, mit den traditionsreichen Hochburgen von Karneval und Fasching in Deutschland kann Berlin nicht mithalten. Dennoch ist über die Jahre eine Faschingskultur in der Bundeshauptstadt unter dem Ruf „Berlin Heijo!“ entstanden. Der Berliner Faschingsumzug hat u. a. als Highlights die Bustour Weiberfastnacht (16.02.), den Fidelen Rixdorfer Fasching (18.02.) und den Zug der „Fröhlichen Leute“ mit einer Fahrt nach Cottbus (19.02.) zu bieten.
Weitere Faschingshochburgen
Fasching findet ebenfalls in Würzburg statt, darüber hinaus wird der Begriff in Sachsen verwendet, wie auch in Teilen Österreichs. Die Termine für Faschingsevents findest du auf den Webseiten deiner Region.
Tipps für dein Faschingskostüm
Am meisten Spaß macht die fünfte Jahreszeit natürlich im passenden Kostüm. Wir haben paar Tipps für das ideale Faschingskostüm gesammelt:
- Fühle dich wohl in deinem Kostüm. Das ist der wohl wichtigste Tipp, wenn es um die Kostümwahl geht. Suche dein Kostüm danach aus, ob du dich wohl darin fühlst, nur dann hast du auch Freude am Fasching bzw. Karneval. Schlüpfe hierfür in mehrere Kostüme, um das passende für dich zu finden.
- Bunt und schrill darf es sein! Beim Fasching geht es darum, aufzufallen. Keine leichte Aufgabe bei so vielen Menschen um dich herum, die auch Kostüme tragen. Daher gilt: Wähle kräftige Farben, diese Tage sind für Paradiesvögel wie gemacht!
- Humorvoll und lustig, aber Vorsicht: Fasching bzw. Karneval ist seit jeher eine Gelegenheit, Politik und gesellschaftliche Missstände aufs Korn zu nehmen. Vor allzu zynischen oder kulturverletzendes Darstellungen solltest dich aber hüten, sonst könnten statt Spaß ungewollte Diskussionen auf dich warten.
- Warm genug anziehen: Der Februar ist ein kalter, oftmals auch nasser Monat in Deutschland. Wenn du eine Erkältung vermeiden willst, solltest du dich also nicht zu freizügig unter die Feiernden wagen.
- Aktualität gewinnt: Natürlich ist es der einfachste Weg, das alte Motto-Party-Kostüm im Spiderman- oder Cowgirl-Look anzuziehen. Viel besser ist aber, ein Kostüm zu tragen, das zeitgenössisch ist, z. B. den Joker von Batman oder Wednesday Addams. Damit wirst du beim nächsten Umzug auf jeden Fall punkten.
- Ganzkörperkostüme sind praktisch: Ganzkörperkostüme lassen sich supereinfach anziehen, sind ohne viel Vorbereitung ein vollständiges Outfit, lustig und halten je nach Stoff schön warm. Für Einsteiger sehr zu empfehlen!
- Gekaufte Kostüme selber verschönern: Nutze verschiedene Schnittmuster und Accessoires, um dein Kostüm aufzupeppen. Strasssteinchen, Lichterketten, Hütchen oder Epauletten: Die Möglichkeiten hierfür sind nahezu unbegrenzt.
- Gruppenkostüme schinden mehr Eindruck: Du gehst mit Freunden zum Fasching/Karneval? Wie wäre es mit gemeinsamen Kostümen? Durch die Quasi-Uniformen stecht ihr in der Masse noch mehr hervor.
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Wir wünschen dir eine fantastische, schöne und unvergessliche Faschings- bzw. Karnevalzeit in Deutschland! Auch für die Zeit nach Aschermittwoch haben wir spannende Artikel zu bieten. Möchtest du weitere Tipps für den Alltag und für das Studentenleben? In unserem Blog wirst du fündig.
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