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Dein Studium geht bald zu Ende, die nächste Station wartet schon: das Arbeitsleben! Aber wo zum Geier sollst du zu arbeiten anfangen? Schließlich gibt es ein riesiges Angebot an kleinen und großen Unternehmen, das dich erschlägt.

Die Qual der Wahl geht ja schon mit der Frage los, ob eine kleine oder große Firma das Richtige ist?

Bist du in einem Start-up oder in einem Konzern gut aufgehoben? Oder irgendwo dazwischen?

Du fühlst dich lost, und jeder, den du kennst, erzählt dir etwas anderes.

Freunde, die in Start-ups arbeiten, erzählen dir Horrorstorys von Überstunden, Wochenendschichten und creepy Vorgesetzten, die irgendwas von „Wir alle sind eine Familie“ faseln, während deine Freunde mit ihrem kärglichen Lohn kaum über die Runden kommen.

Konzernangestellten scheint es aber auch nicht besser zu gehen: Zwar haben sie ein gutes Gehalt, beschweren sich aber über lange Entscheidungswege, starre Strukturen und sterbenslangweilige, monotone Tage.

Du fragst dich also: Was soll ich tun?

Auf keinen Fall verzweifeln.

Wir helfen dir mit unseren zwei goldenen Tipps und erklären dir die Vor- und Nachteile für die Arbeit im Start-up und in einer großen Firma!

Tipp #1: Du kannst dich immer neu entscheiden – aber mach es mit Stil

Vielleicht hilft dir der Gedanke, dass du deine Entscheidung nicht für die Ewigkeit triffst. Das klingt banal, vergessen wir aber oft, wenn wir uns für oder gegen etwas entscheiden sollen.

Selten sind Entscheidungen endgültig, auch nicht die, ob du in einem Start-up oder in einem Konzern arbeitest, sprich: Du kannst dich umentscheiden, wenn du merkst, dass du dich in deinem Job nicht wohlfühlst.

Natürlich solltest du dich dabei an den Arbeitsvertrag halten und entsprechende Kündigungsfristen beachten.

Außerdem ist es auch uncool, Hals über Kopf aus einem Arbeitsverhältnis auszusteigen und dem Arbeitgeber einen Haufen offener Projekte zu überlassen. Sowas spricht sich schnell herum, weshalb du einen Arbeitgeberwechsel sauber, also fair und transparent, vollziehen solltest.

Dazu gehört, dass du deinen Arbeitgeber rechtzeitig über den Wechsel zu einer anderen Firma informierst. Er wird es dir danken, weil er so genügend Zeit bekommt, einen Nachfolger für dich zu suchen.

Auch solltest du immer eine Übergabe an einen Kollegen bzw. deinen Nachfolger abwickeln, damit keine Informationen verlorengehen und die Firma nahtlos nach deinem Weggang weiterarbeiten kann. Ein solches Verhalten ist legit und gehört sowohl in kleinen als auch in großen Unternehmen zum guten Ton.

Wenn du das beherzigst, kannst du wechseln, vom Start-up zum Konzern und umgekehrt – keiner wird dir das übel nehmen, wenn du dabei fair und ehrlich bist. Und diese Haltung entspannt doch ungemein, oder?

Übrigens: Heutzutage ist es völlig normal, dass man im Laufe seines Arbeitslebens zwischen kleineren und größeren Unternehmen hin und her wechselt. Entspanne dich also, wenn du merkst, dass du wechseln möchtest – damit bist du bei weitem nicht allein!

Tipp #2: Probiere einfach aus

Bis zu deinem Berufseinstieg wirst du Erfahrungen in der Arbeitswelt gesammelt haben, etwa durch Nebenjobs und Praktika. Aber wissen, wie es wirklich ist, wirst du es erst, wenn du mehrere Tage, Wochen, Monate und sogar Jahre fest in einer Firma arbeitest.

Es führt also kein Weg am Ausprobieren vorbei. Sieh es mal positiv: Du begibst dich auf eine spannende Reise, bei der du viele Erfahrungen sammeln und herausfinden wirst, was dir gefällt und was nicht.

Mit dieser Perspektive ist keine Arbeitsstunde vergeudet, auch nicht in einem Unternehmen, in dem du dich nicht wohlgefühlt hast, denn diese Station in deinem Leben hilft dir dabei, zu erfahren, wo du wirklich hingehörst.

Jobs auszuprobieren ist also immer eine gute Idee, auch wenn du nach einer gewissen Zeit bemerken solltest, dass du den Job wechseln möchtest.

Vielleicht kommt es aber auch anders und du fühlst dich auf Anhieb bei deinem Arbeitgeber wohl. Das kann immer passieren, und dabei ist völlig egal, ob es sich um ein Start-up oder um eine größere Firma handelt. Das Unternehmen muss zu dir passen, das ist das Entscheidende. In unserem Artikel zum Thema erfährst du, wie du deinen Wunscharbeitgeber findest.

Start-ups: Vor- und Nachteile

In Deutschland gibt es über 70.000 Start-ups, die Arbeitsplätze schaffen. Aber wie ist es, in einem der hippen Kleinunternehmen zu arbeiten?

Wir zeigen dir die Vor- und Nachteile.

Vorteile von Start-ups

Kommen wir zuerst zu den guten Seiten, wenn du Arbeitnehmer in einem Start-up bist.

Hohe Verantwortung

In einem Start-up tragen in der Regel wenige Schultern viel Verantwortung. Das hat einfach damit zu tun, dass ein Start-up nicht die Personalstärke hat wie ein großes Unternehmen.

Mache dir also klar, dass du bereits nach einer kurzen Einarbeitung oder sogar schon währenddessen Verantwortung für wichtige Unternehmensprozesse haben wirst. Wenn du Spaß daran hast und du jemand bist, auf den andere sich verlassen können, wird sich das spannend und erfüllend für dich anfühlen.

Breites Aufgabenspektrum

Mit der hohen Verantwortung geht auch ein breites Aufgabenspektrum einher: Mails schreiben, Meetings organisieren, mit Kunden kommunizieren, Retouren abwickeln … je nach Bereich im Unternehmen wirst du eine Vielzahl von Aufgaben erledigen, manchmal wirst du vielleicht auch in fachfremde Bereiche springen, wenn ein Kollege krank oder im Urlaub ist. Das wird dich über den Tellerrand schauen lassen und deine Skills massiv erweitern.

Flache Hierarchien

In einem Start-up ist der direkte Draht zum Chef die Regel und nicht die Ausnahme. Es gibt nur selten zwischengeschaltete Vorgesetzte, und wenn doch, werdet ihr auf Augenhöhe zusammenarbeiten müssen, um den Workload zu bewältigen. Ein Start-up überlebt am Markt nur, wenn es maximal effizient ist, steile Hierarchien sind da einfach nur hinderlich.

Einblicke in das Unternehmertum

Dadurch, dass du in verschiedenste Bereiche eintauchst, lernst du das Start-up von innen heraus kennen. Oftmals bekommst du Einblicke in die Zahlen und Umsatzziele. Du lernst außerdem hautnah Arbeitsmethoden der Gründer kennen, und wie sie mit unternehmerischen Herausforderungen umgehen. All das wird deine Selbstständigkeit erheblich fördern.

Nachteile von Start-ups

Start-ups präsentieren sich gern als cool und locker, sei per Du mit dem Chef und so.

Aber es gibt auch Schattenseiten …

Hohes Risiko / Unsicherheit

Arbeiten in einem Start-up bedeutet immer Unsicherheit. Ein Geschäftsmodell, das heute noch funktioniert, kann morgen futsch sein.

Oder ein Konkurrent überholt euch und beherrscht den Markt.

Oder die Investoren springen ab.

Oder, oder, oder …

Die Unwägbarkeiten sind hoch in einem Start-up, weshalb dein Arbeitsplatz unsicher ist. Hinzu kommt der fehlende gesetzliche Kündigungsschutz bei Unternehmen mit weniger als zehn Mitarbeitern.

Hohe Arbeitsbelastung

Viele Aufgaben bedeuten auch, dass die Arbeit in einem Start-up nie aufhört. Auch wenn es zahlreiche Unternehmen gibt, die versuchen, Überstunden bei ihren Mitarbeitern zu vermeiden, wird das hin und wieder vorkommen.

Es passt einfach nicht zur Hands-on-Mentalität von Start-ups, den Stift pünktlich um 17 Uhr fallenzulassen und sich an der Stechuhr auszutragen.

Vielmehr wird es geschätzt und auch erwartet, dass du als Mitarbeiter jeden Tag 110 % gibst und entsprechend auch die Extra-Meile gehst. Das kann auf Dauer aber ganz schön belastend sein und die Work-Life-Balance zumindest eine Zeitlang in Schieflage bringen.

Aber: Harte Arbeit bringt dich auch richtig schnell voran und erweitert deinen Horizont. Du bist jung und kannst noch richtig Gas geben, damit wirst du Weichen für deine Karriere stellen. Es ist also nicht per se schlecht, die Hinterbacken zusammenzukneifen und viel zu arbeiten – es sollte nur nicht zu einem monate- oder jahrelangen Dauerzustand werden, das wäre nicht gut für deine Gesundheit und Motivation.

Begrenztes Budget

Große Firmen haben oftmals Budgets im fünf- oder gar sechsstelligen Bereich zur Verfügung – manchmal sogar noch mehr.

Start-ups können davon nur träumen, an allen Ecken und Enden muss gespart werden, um das mühsam akquirierte Geld durch Eigenkapital, Crowdfunding, Investoren etc. zusammenzuhalten. Das heißt in der Praxis, dass du erstmal vieles nicht umsetzen kannst, wozu erhebliche Mittel nötig wären, was frustrierend sein kann.

Wenig repräsentativ

Die meisten Start-ups wird außerhalb der Szene keine Sau kennen. Weder in deinem Lebenslauf noch bei einem Partygespräch wirst du damit groß punkten können. Wenn du also Wert auf eine Arbeitsstelle zum Flexen legst, könnte ein Start-up nicht die richtige Wahl sein.

Große Firmen: Vor- und Nachteile

Dickes Gehalt, Firmenwagen, eine steile Karriere – viele Konzerne versprechen das.

Aber wie sieht es wirklich hinter den Kulissen aus?

Wir zeigen dir die Vor- und Nachteile der Arbeit in einem Konzern.

Vorteile von großen Firmen

Die Big Player auf dem Arbeitsmarkt sind für viele Arbeitnehmer attraktiv. Wir verraten dir, warum.

Wirtschaftliche Stabilität

Große Firmen wie Konzerne sitzen in der Regel fest im Sattel der Arbeitswelt. Über viele Jahrzehnte sind sie gewachsen und beackern erfolgreich ihr Geschäftsfeld. Entsprechend können sie ihren Mitarbeitern Stabilität und Sicherheit bieten. Dank einer eigenen Personalabteilung werden die Gehälter pünktlich ausgezahlt, und auch so ist alles geregelt, vom Urlaub bis zum Sabbatical.

Klare Karrierewege

Die Laufbahnen in großen Unternehmen sind klar vorgezeichnet, vom Einsteiger über den Abteilungsleiter sind die Stufen der Karriereleiter klar ersichtlich. Bis man sie erreicht, können jedoch viele Jahre vergehen, in denen du fleißig und engagiert sein musst.

Geregelte Arbeitszeiten

In großen Unternehmen sind die klassischen 9-to-5-Jobs gang und gäbe. Du fängst pünktlich in der Früh an und gehst pünktlich wieder nach Hause. Klar, hin und wieder gibt es mal ein Projekt, bei dem du ranklotzen musst, ansonsten kannst du dich aber auf geregelte Arbeitszeiten und damit auf eine planbare Work-Life-Balance verlassen.

Großzügiges Budget

Marketing kann in einem großen Unternehmen richtig Spaß machen. Warum? Weil du Imagefilme produzieren, Werbeanzeigen in Social Media befeuern und hochwertige Plakate für Messen drucken lassen kannst. Alles kostet Geld, klar, aber das ist in größeren Unternehmen oftmals eher vorhanden als in Start-ups, sodass du richtig was bewegen kannst. Das macht Laune.

Hohes Ansehen

Große Unternehmen sind in ihrer Region und weit darüber hinaus verwurzelt. Viele von ihnen haben internationale Standorte und genießen einen guten Ruf. Damit hast du spannenden Gesprächsstoff auf Partys und eine tolle Station in deinem Lebenslauf, falls du dich irgendwann einmal anderweitig bewerben möchtest.

Nachteile von großen Firmen

Großen Firmen wird oft nachgesagt, dass sie behäbig wie ein Tanker seien. Erfahre, ob das stimmt, und welche weiteren Nachteile es in Konzernen gibt.

Lange Entscheidungswege (Bürokratie)

Bevor Maßnahme X, Y umgesetzt wird, müssen erst noch der Vorgesetzte, der Abteilungsleiter, der Praktikant und der Chef höchstpersönlich über deinen Plan drüberschauen, den du detailliert und in mühevoller Kleinarbeit ausgetüftelt hast. Anders wäre deine Idee auch gar nicht erst bis ganz nach oben durchgekommen.

Dumm nur, dass die Hälfte der Entscheider im Urlaub, krank oder auf Geschäftsreise ist. Also bleibt dein Maßnahmen-Plan erstmal liegen, gammelt Wochen oder sogar Monate vor sich hin.

Solche und ähnliche Erfahrungen sind extrem nervig, gehören aber bei großen Firmen in Deutschland oft dazu. Die Bürokratie kommt manchmal auch deshalb zustande, weil ganze Abteilungen ineffizient um Probleme kreisen, statt sie schnell zu lösen.

Anonymität

Viele Kollegen wirst du höchstens hin und wieder kopfnickend und mit einem kurzen Hallo auf dem Flur treffen. Mit den meisten von ihnen wirst du aber nicht viel oder gar nichts zu tun haben.

Deine Kontakte sind in der Regel auf das Team beschränkt, in dem du arbeitest. Und auch dort werden die Kollegen viel mit eigenen, voneinander abgegrenzten Projekten beschäftigt sein.

Ein Konzern funktioniert also so ähnlich wie eine Großstadt: Es kommen zwar viele Menschen zusammen, aber jeder macht sein eigenes Ding, weshalb die Anonymität hoch ist.

Geringe Gestaltungsmöglichkeiten

In einer großen Firma hast du einen klar umrissenen Aufgabenbereich – dann kommt lange nichts. Du willst in einen anderen Aufgabenbereich reinschnuppern? Das muss erst noch genehmigt werden.

Dich interessiert ein anderes Projekt? Auch dann musst du dem Chef erklären, warum, wieso, weshalb. Und selbst wenn du ihn überzeugen kannst, ist dann immer noch nicht gesagt, dass du deinen Gestaltungsspielraum erweiterst. Du erinnerst dich an Nachteil #1, die viele Bürokratie?

OK, ich habe jetzt einen Überblick – und nun?

Springst du direkt zu Tipp #2 in unserem Artikel: Ausprobieren! Du findest ein Start-up cool? Dann bewirb dich dort zur Probearbeit!

Du willst lieber in einen Konzern hineinschnuppern? Mach ein Trainee-Programm, das zeitlich begrenzt ist, und entscheide dann, ob du dort bleiben möchtest oder nicht.

Wir wollen damit sagen: Strukturen sind heute bei weitem nicht mehr so starr, wie sie es früher mal waren. Trau dich, in verschiedene Arbeitsverhältnisse hineinzugehen, und trau dich auch, nein zu einer Firma zu sagen, wenn sie nicht (mehr) zu dir passt.

Dir stehen verschiedene Wege offen, die sich auch geschickt miteinander kombinieren lassen: ein Praktikum im Start-up oder in einer größeren Firma, dort sammelst du die ersten Berufsjahre neue Erfahrungen und wechselst, wenn du Bock hast.

Vielleicht hast du bis dahin ja auch genügend Erfahrungen gesammelt, dass du dich selbstständig machen willst? Hier erfährst du übrigens, wie du schon im Studium mit der Selbstständigkeit loslegst.

Es geht immer darum, dass du deinen eigenen Weg findest. Und das funktioniert am besten über Erfahrung: lernen, justieren, lernen, justieren. Manche finden auf Anhieb den Traumjob, bei anderen dauert’s eben länger. So what? Wichtig ist, dass du in Bewegung bleibst, dann steht einer erfolgreichen Karriere nichts im Weg.

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Mach dein Ding und lass dir von niemandem reinreden. Hör dir ruhig die Erfahrungen anderer an, aber letztlich wirst nur du finden können, was zu dir passt. Und das wirst du, wenn du fleißig bist und die Augen offenhältst.

Wir wünschen dir alles Gute dabei!

Ahoy und viel Erfolg beim Ärmel hochkrempeln,

Dein Staytoo-Team

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