Wahlen_Warum_wichtig

Am 23. Februar wird der Deutsche Bundestag gewählt.

Wählen gehen ist da doch eine Selbstverständlichkeit.

Oder?

Nope.

Bei der letzten Bundestagswahl 2021 haben 23,4 % der Wähler auf genau dieses Recht verzichtet.

Krass, oder?

Zweifelst du auch, ob es sich „überhaupt lohnt“, zu wählen, weil „es ja eh nichts bringt“ oder „sich ja doch nichts ändert“?

Warum das Quatsch ist und weshalb dein Wahlzettel sehr wohl eine Rolle spielt, erfährst du in diesem Artikel!

Zukunft mitgestalten

Warum studierst du?

„Ist doch klar!“, denkst du vielleicht. „Weil ich die Weichen für meine berufliche Zukunft stellen will.“

Interessant, dass du dafür drei, vier, fünf oder noch mehr Jahre Energie, Zeit und Mühe investierst.

Aber weißt du, was genauso wichtig ist?

Politisch darüber abzustimmen, wer deine und unser aller Zukunft lenken soll, und mit welchem Programm.

Es gibt Parteien, die sich für Studenten und deren Belange starkmachen. Aber es sind auch solche Parteien aktiv, die beispielsweise der Meinung sind, dass das BAföG gekürzt werden sollte oder dass Studiengebühren ähnlich wie in den USA eingeführt werden sollten.

Du siehst also, dass deine Wahl (oder eben deine Nicht-Wahl) einen ganz erheblichen Einfluss auf die Zukunft hat. Deine Stimme nimmt Einfluss darauf, welche Gesetze beschlossen werden, die dich auch betreffen.

Soziale Verantwortung übernehmen

Du kannst und solltest also aus persönlicher Sicht auf die Wahlen blicken: Welche Partei verfolgt meine Interessen und Ziele bestmöglich?

Aber Demokratie endet nicht an der eigenen Apartmenttür. Denk immer daran, dass wir in einer Gesellschaft leben, in der auch soziale Aspekte sehr wichtig sind.

Wenn du also nicht nur um dich selbst kreisen willst, sondern auch möchtest, dass es möglichst allen in unserem Land gut geht, solltest du bei deiner Wahl darauf achten, wie die Parteien mit sozialen Themen umgehen.

Zu diesen Themen gehören zum Beispiel:

  • Rente / Altersarmut
  • Umgang mit pflegebedürftigen Menschen
  • Arbeitslosigkeit
  • Asyl / Schutz
  • Umweltschutz

Welche Lösungen bzw. Ideen bieten die Parteien an? Und überzeugen dich deren Ansätze? Für eine Wahlstimme mit Blick über den Tellerrand ist wichtig, sich diese Fragen im Vorhinein zu beantworten.

Einfacher Weg zur Demokratie

Politische Teilhabe kannst du in Deutschland auf mehreren Wegen erreichen: etwa über eine Mitgliedschaft in einer Partei oder in einem Verein, der sich für einen gemeinnützigen Zweck engagiert.

Der einfachste Weg aber ist die Wahl: Verbinde einen Sonntagsspaziergang mit einem Besuch beim Wahllokal, um deine Stimme abzugeben.

Oder, noch bequemer: Wähle via Briefwahl. Auf diese Weise kannst du deinen ausgefüllten Wahlschein entspannt in deinen eigenen Briefkasten in den Staytoo-Mailboxes oder in den nächsten Briefkasten werfen. Beachte hierbei aber, dass du deinen Wahlschein rechtzeitig abschickst. Empfohlen wird, den Wahlbrief bis spätestens 20. Februar zu verschicken, damit er rechtzeitig ankommt.

Ob du nun im Wahllokal oder über die Briefwahl wählst: Beide Varianten sind einfach und unkompliziert, sodass du dein wichtigstes Recht auf Demokratie umsetzen kannst.

Oder anders gesagt: Es gibt keine Ausreden! 😉

Extremen Strömungen entgegenwirken

Die aktuellen Zeiten sind herausfordernd: Innere Sicherheit, Inflation, Migration und die angespannte Lage auf dem Wohnungsmarkt beschäftigen uns innenpolitisch, aber auch außerhalb unserer Grenzen geschehen Dinge, die massiv beunruhigen, darunter Kriege und Machtwechsel mit ungewissem Ausgang.

Zugleich sind populistische Strömungen auf dem Vormarsch, weltweit und in Europa. Diese Entwicklung ist besorgniserregend, bietet sie doch vermeintlich einfache Lösungen auf komplexe Fragen.

Verantwortungsbewusste Politiker sehen Probleme und streben nachhaltige Lösungen auf mehreren Ebenen an. Das betrifft sowohl die Bürger im eigenen Land als auch den Ausbau diplomatischer Beziehungen im Ausland und die Unterstützung notleidender Menschen. Dabei gehen sie mit Besonnenheit und umsichtig vor, weil sie wissen, dass die Gemengelage hochkomplex ist.

Extremisten bieten dagegen ein trügerisches Schwarz-Weiß-Bild an: Hier sind die Guten, dort die Bösen. Sie behaupten, die Probleme schneller, effektiver und konsequenter lösen zu können als Parteien, die in den Augen des Wählers manchmal zögerlich daherkommen – eben, weil sie besonnen und umsichtig agieren.

Die Versuchung ist groß, auf die vermeintlich einfachen Lösungen der Extremisten hereinzufallen, erst recht, wenn der persönliche Frust immer weiter steigt. Gehe diesem Impuls besser nicht nach. Eine Wahlentscheidung sollte immer auf Fakten und sachlichen Argumenten basieren, nicht auf Emotionen.

Prüfe vor deiner Wahl daher unbedingt, ob die Partei, mit der du sympathisierst, sich klar und deutlich zu demokratischen Werten bekennt, und was in deren Wahlprogramm steht. Insbesondere bei extremen Parteien solltest du besonders vorsichtig und kritisch sein.

Eine Mahnung aus der Vergangenheit

Am 27. Januar dieses Jahres fand der Holocaust-Gedenktag statt: An diesem Tag vor genau 80 Jahren wurde das Konzentrationslager Auschwitz von der Roten Armee befreit. Allein in diesem Lager haben die Nationalsozialisten Millionen Menschen ermordet und unter schlimmsten Bedingungen in Gefangenschaft gehalten.

Möglich wurde die Schreckensherrschaft der Nazis durch ein Versagen der Demokratie: Die Weimarer Republik, die vor der Machtergreifung Hitlers bestand, war ein noch junges, ambitioniertes, aber auch äußerst verwundbares Konstrukt.

Demokratische Parteien rangen damals darum, eine stabile Regierung zu bilden, doch verloren sie immer stärker den Rückhalt in der Bevölkerung. Schließlich gelang es Hitlers NSDAP, die demokratischen Kräfte im Land auszuschalten und ein Regime zu installieren, das den Zweiten Weltkrieg anzettelte und mit seiner menschenverachtenden Ideologie die Welt erschütterte.

Aus diesem finstersten Kapitel der deutschen Geschichte können wir viel lernen. Eine Lektion ist, dass die Demokratie leider keine Selbstverständlichkeit ist, im Gegenteil: Lediglich 45 % der Menschen weltweit leben in Demokratien, über 37 % in Diktaturen.

Nutze also unbedingt dein Wahlrecht, denn jeder abgegebene Stimmzettel ist zugleich eine Bestätigung des demokratischen Systems – und das braucht es, um faire politische Verhältnisse zu schaffen.

Tipps für deine Wahlentscheidung

Okay, du weißt jetzt, wie wichtig es ist, zu wählen.

Bleibt jetzt noch die Frage: Wen sollst du wählen?

Wir wollen hier keine Empfehlungen für einzelne Parteien aussprechen, aber dafür haben wir Tipps, mit denen du deine Wahlentscheidung leichter treffen kannst:

Wahl-O-Mat

Mit diesem Frage-Antwort-Tool findest du schnell heraus, welche Parteien am besten mit dir matchen. Am Ende des Prozesses, der maximal eine halbe Stunde dauert, spuckt der Wahl-O-Mat dir Parteien und deren prozentuale Übereinstimmungen mit deinen Positionen aus. Das Tool ist ideal, um dir einen ersten Überblick über die Parteien und ihre Einstellungen zu verschiedenen Themen zu verschaffen.

Debatten & Interviews

Medien bieten dir die Möglichkeit, Politiker in Gesprächen zu erleben. Sie stellen sich den Fragen der Journalisten und treten in TV-Duellen gegeneinander an. Das ist unterhaltsam, und du bekommst Eindrücke von den Menschen, welche die Geschicke unseres Landes lenken wollen.

Debatten und Interviews helfen dir bei wichtigen Fragen:

  • Ist mir der Kandidat / die Kandidatin sympathisch?
  • Wirkt er/sie fachlich kompetent und glaubwürdig?
  • Strahlt die Person Authentizität und Seriosität aus?

Verschaffe dir Eindrücke über Fernsehbeiträge, Zeitungsartikel und die sozialen Medien, um ein möglichst umfassendes Bild von Parteien und deren Spitzenleuten zu erhalten.

Apropos soziale Medien: Dort findest du meistens auch Content, der zeigt, wie die Arbeit an der Parteibasis abläuft, in Fußgängerzonen etwa.

Vergangenheits-Check

Parteien versprechen viel, ganz besonders im Wahlkampf.

Aber was ist dran an den vollmundigen Verheißungen?

Das kannst du prüfen, indem du in die Vergangenheit blickst. Das Internet vergisst nie, so auch nicht die Wahlversprechen der letzten Wahl 2021, oder aber auch Zusagen, die in den vergangenen Monaten und Jahren getätigt wurden.

Welche davon sind eingetreten und welche haben sich als Luftnummern entpuppt? Du wirst erstaunt sein, was du bei einer solchen Recherche herausfindest und du dadurch deine Wahlentscheidung womöglich genauer hinterfragen wirst.

Parteiprogramme lesen

Das ist der mühsamste, aber auch tiefgründigste Weg, um die DNA einer Partei und ihre Ziele zu verstehen. Parteiprogramme sind manchmal echt lang, aber sie geben konkrete Antworten auf Fragen zu gesellschaftlich relevanten Themen.

Wenn dir das zu zeitaufwendig ist, was verständlich ist, dann kannst du auch bei YouTubern Videos zu den Wahlprogrammen schauen. Die haben sich die Arbeit für dich gemacht und die Programme für dich zusammengefasst. Wie bei jeder Quelle gilt auch hier: Achte auf die Seriosität des YouTubers. Ein journalistischer Background ist glaubwürdiger als beispielsweise ein YouTuber, der einer Partei oder einer parteinahen Stiftung angehört.

Frag die KI

ChatGPT und andere KI-Tools sind inzwischen sehr gut darin, dir auf Fragen zu den verschiedenen Parteipositionen zu antworten. Sie scannen das Netz nach Aussagen und Dokumenten der Parteien, um dir zum Beispiel einen Überblick der Positionen zu liefern.

Das kann für deine Recherche sehr hilfreich sein, ganz besonders dann, wenn du für konkrete Themen und Probleme Standpunkte erfahren möchtest, die nicht oder zu kurz im Wahl-O-Mat oder ähnlichen Quellen zum Ausdruck kommen.

Sei aber bei der Recherche mit KI vorsichtig und prüfe die Quellen, um sicherzugehen, dass du korrekte Informationen erhältst.

Weitere Artikel in unserem Blog

Du willst noch mehr in deinem eigenen Leben bewegen? Dann lies unbedingt in diese Artikel rein:

Bleibt uns nur noch zu sagen: Markiere dir dick und fett den 23. Februar in deinem Kalender: An diesem Tag geht’s an die Wahlurne!

Ahoi und bis bald,

Dein Staytoo-Team

check